Psychiatrie

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass sich die Psychologie hauptsächlich mit gestörtem Verhalten und psychischen Problemen beschäftigt. Eine andere populäre Ansicht ist die Gleichsetzung von Psychologie und Psychoanalyse – der Therapie auf dem berühmten „Sofa“. Beides sind aber nur einzelne Themenbereiche der Psychologie, die darüber hinaus noch viele weitere und ganz andere Gesichter hat.

Burnout – wenn der Körper und der Geist schlapp machen

Burnout ist ein schillernder, schwer fassbarer Begriff. Chronische Müdigkeit, Energiemangel, psychosomatische Reaktionen - mehr als 130 verschiedene Anzeichen gibt es für das Phänomen. Doch keines alleine reicht für eine Diagnose. Meist werden die Burnout-Symptome zu spät erkannt. Denn das Ausbrennen ist ein langsamer, schleichender Prozess. Wenn man es selbst nicht schafft, Dampf abzulassen, sucht sich irgendwann der Körper ein Ventil. Der Körper erkrankt, weil die Seele nicht mehr mitspielt. Oft stellen Ärzte und Psychologen neben dem Ausgebranntsein andere Krankheiten wie eine Depression, eine Angststörung oder eine psychosomatische Erkrankung fest.

Wie Stress auf den Körper wirkt

Wenn jemand permanent unter starkem Stress steht, bleiben die Stresshormone - dazu gehören zum Beispiel Adrenalin, Noradrenalin und Cortison - auf einem unnatürlich hohen Niveau. Dadurch werden Stressreize im Körper verstärkt umgesetzt. Meistens äußert sich das in körperlichen Beschwerden, zum Beispiel als Magen-Darm-Probleme wie Verstopfungen, Blähungen oder Sodbrennen. Das Atemsystem kann mit Luftnot und Atembeschwerden, das Herz-Kreislauf-System mit Bluthochdruck, Herzrasen oder Herzstolpern reagieren. Dr. Dagmar Ruhwandl: "Ich habe Patienten, die in der Vergangenheit einen Hörsturz hatten und dann ein Ohrgeräusch, den sogenannten Tinnitus, entwickelt haben. Auch dieses Geräusch lässt sich, wie die meisten körperlichen Stresssymptome, durch Stressabbau wieder reduzieren."

Erste Phase: Überaktivität und Erschöpfung

Burnout verläuft in der Regel in drei Phasen. Voraus geht meist eine Phase der Überaktivität, in der Menschen sehr viel mehr arbeiten, manchmal Tag und Nacht, am Wochenende und zum Teil in den Ferien. Dann tritt die Krankheit in die Phase der Erschöpfung. Kritisch an dieser ersten Burnout-Phase ist, dass man sich nicht mehr regenerieren kann; es also nicht mehr schafft, am Wochenende oder in den Ferien auf ein normales Stressniveau hinunter zu kommen.

Zweite Phase: Entpersonalisierung und Kontaktvermeidung

Als nächstes folgt in der Regel eine Phase der Gereiztheit und später Gleichgültigkeit. Betroffene stumpfen immer mehr ab und vermeiden Kontakte mit Arbeitskollegen. Ein betroffener Vertriebsmitarbeiter erfährt beispielsweise, dass eine Reklamation eines größeren Auftrags vorliegt, was ihn normalerweise ärgern würde. Wenn er stattdessen keine Gefühle mehr empfindet, also weder Wut über die Abteilung, die die Auslieferung vermasselt hat, noch Enttäuschung oder Traurigkeit, und wenn der Mitarbeiter dann Teambesprechungen meidet, nur noch Routineaufgaben übernimmt und nur noch selten ans Telefon geht, wird es kritisch. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur letzten Phase, in der (meist erst sehr spät im Gesamtverlauf) die Leistung schließlich einbricht.

Dritte Phase: Leistungseinschränkung

In der Regel geht erst ganz am Schluss die Leistung zurück. Durch zunehmend schlechtes Selbstbewusstsein hat man immer weniger Erfolgsmeldungen - wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück - und dann geht auch die Produktivität zurück. Betroffene, die in der Regel über Jahre gerne und engagiert in ihrem Job gearbeitet haben, meinen plötzlich, sie seien völlig am falschen Platz oder hätten gar den falschen Beruf gewählt. Diese Phase endet meistens mit einer Krankmeldung, einer - zum Teil auch vorzeitigen - Berentung oder auch mit einer Kündigung.

Angstattacken

Sie werden häufig unterschätzt: die Angsterkrankungen. Mittlerweile leidet in Deutschland jeder zehnte an einer der verschiedenen Formen.

Die Angsterkrankungen stellen eine zunehmende häufig zu beobachtende psychische Störung dar. Dabei lassen sich verschiedene Formen von Angsterkrankungen differenzieren. Im wesentlichen handelt es sich um Phobien verschiedener Art, das Paniksyndrom und die generalisierte Angststörung. Gemeinsame Beschwerden sind häufig inner Unruhe, Herzklpfen, Schwitzen bzw. Schweißausbruch und auch beschleunigte Atmung in Verbindung mit Angst. Dabei kann sich die Angst bis zur Panik steigern.

Da die Symptome von Angsterkrankungen bei oberflächlicher Betrachtug verschiedenen organmedizinischen Erkrankungen, z. B. einer Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße oder einer Schilddrüsenüberfunktion ähneln, ist die diagnostisch Abklärung sehr wichtig. Grundsätzlich sollte eine organmedizinische Erkrankung ausgeschlossen sein.

Psychodynamische Aspekte zum Verständnis paranoid-wahnhaften Erlebens

Paranoid-wahnhaftes Erleben ist ein klinisch häufiges Symptom von primär psychotisch erkrankten Menschen, kommt aber zumindest in Form meist vorübergehender Gedanken und Ideen zeitweise auch bei nichtpsychotischen Patienten, zum Beispiel mit Persönlichkeitsstörungen, und auch in der Allgemeinbevölkerung vor. Nicht selten wird „paranoid“ im klinischen Alltag aber fast ausschließlich mit psychotischem Erleben gleichgesetzt. Im vorliegenden Beitrag sollen einige aktuelle Aspekte paranoiden Erlebens vor allem vor psychodynamischem Hintergrund reflektiert und Möglichkeiten eines verstehenden psychotherapeutischen Zuganges skizziert werden.

Psychische Symptome

Anzeichen auf eine Krankheit, die körperlich nicht ersichtlich sind

Psychische Symptome sind Anzeichen auf eine Krankheit, die körperlich oder psychische Ursachen haben kann. Psychische Symptome haben hauptsächlich einen seelischen Hintergrund und sind wesentlich schwerer zu beschreiben als körperliche Symptome. Zu diesem Symptomen können Bewusstseinsstörungen, Appetitlosikgkeit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Stimmungsschwankungen, Gedächtnisstörungen und halluzinationen gehören. Aber auch Schlafstörungen, Panikattacken, Übelkeit, Heißhunger, Konzentrationsstöungen, Nervosität und Wutausbrüche können zu den psychischen Symptomen gezählt werden. Sie können die unterschiedlichsten Ursachen haben, beispielsweise können sie durch falsche Ernährung, unbehandelte Krankheiten oder unpassende Medikamente ausgelöst werden. Die Diagnose bei psychischen Symptomen ist meist wesentlich schwieriger als bei körperlichen Symptomen, darum sollte genau auf den Verlauf und das Auftreten der Symptome geachtet werden. Dies ist sehr wichtig, damit der Arzt, der unbedingt aufgesucht werden sollte, mit diesen Informationen eine treffende Diagnose stellen kann.

Die wichtigsten Problemfelder in der Psychiatrie

Abklärung Burnout-Syndrom/Depression Angsterkrankungen, Panikattacken Psychodynamische Aspekte und Zusatzabklärung Psychiatrische Erkrankungen – Abklärung