Elektrokardographie (EKG)
Bei jedem Herzschlag entsteht im Herzen ein schwacher Strom mit einer Spannung von etwa 1/1000 Volt. Bei der Elektro-Kardiographie (EKG) werden diese elektrischen Aktivitäten des Herzens abgeleitet und in Form von Kurven aufgezeichnet. Es resultiert ein immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion. Elektrokardiographie bedeutet soviel wie Darstellung der Herzstromkurve.
Wozu dient ein EKG?
Der Arzt erhält durch das Elektro-Kardiogramm Auskunft über:
- Herzrhythmus und -frequenz
- Störungen der Erregungsbildung, -ausbreitung und -rückbildung im Erregungsleitungssystem und in der Herzmuskulatur;
Durch Kurvenveränderungen im Elektro-Kardiogramm lassen sich folgende Erkrankungen erkennen:
- Herzinfakt Es werden Herzmuskelzellen zerstört. In diesem Bereich findet keine Erregung mehr statt, was zu typische Signalen im EKG führt.
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße: Durch die geringere Durchblutung eines bestimmten Muskelareals kommen Erregungs-Rckbildungs-Störungen zustande.
- Überdosierung bestimmter Medikamente;
- Mangel oder Überfluss bestimmter Mineralstoffe - einige davon beeinflussen die Reizleitung;
- Vorhofflimmern oder -flattern, Kammerfllimmern oder -flattern;
- Zu langsamer Herzschlag (Bradykardien) bei Erkrankungen des Sinusknotens oder AV-Knotens;
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis);
- Herzbeutelentzündung (Perikarditis);
- Das EKG kann auch Hinweise auf eine Verdickung der Herzwand oder abnorme Belastung des rechten bzw. linken Herzens iefern.
Ergometrie
Die Ergometrie ist eine Methode, mit der die Möglichkeit besteht physische Leistungen genau zu dosieren sowie jederzeit unter gleichen Bedingungen zu reproduzieren. Man kann Sie auch bezeichnen als die Durchführung des EKGs unter Belastung. Sie dient der Feststellung der Belastbarkeit eines Patienten und wird bei belastungsabhängigen Herzerkrankungen verwendet.
Durch eine bei der Ergometrie ansteigende Belastung des Kreislaufs wird dem Herzen zunehmend mehr Leistung abverlangt, was es nur bei adäquat zunehmender Druchblutung des Myokards zu leisten vermag.
Langzeit EKG
Beim Langzeit-EKG wird jeder einzelne Herzschlag in einem Zeitraum von ca. 24 Stunden unter Alltagsbedingungen aufgezeichnet.
Wie beim EKG werden kleine Klebeelektroden an der Brustwand befestigt. Die Kabel der Elektroden werden durch die Kleidung nach außen geführt und mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät verbunden, das Sie, z.B. am Gürtel, befestigen können. Das Gerät wird über Nacht getragen. In einem Protokoll sollten Sie stichwortartig den Tagesablauf und vor allem evtl. auftretende Beschwerden notieren. Die Auswertung der Aufzeichnungen erfolgen mit Hilfe eines Computers.
Das Langzeit-EKG ist vor allem sinnvoll bei Patienten mit Rhythmusstörungen. Es können Phasen von Extraschleifen, sporadisch auftretendem Herzrasen aber auch von zu langsamen Puls oder Blockierungen des Herzrhythmus registriert werden. Der Patient ist dabei häufig symptomfrei.