Was ist Liquordiagnostik?
Die Diagnostik des Liquor cerebrospinalis (Nervenwasser) ist für die klinische neurologische Diagnostik eine Untersuchung die einer Blutentnahme vergleichbar ist. Es handelt sich um einen neurologischen diagnostischen Routine-Eingriff, der für eine ganze Reihe von Erkrankungsbildern in der Neurologie von entscheidender Bedeutung ist. Die Untersuchung erfolgt auf Wunsch des Patienten in Lokalanästhesie und kann somit schmerzlos durchgeführt werden. Die Untersuchung dient dem Nachweis oder Ausschluss von verschiedenen Erkrankungen, wie unter anderem:
- Entzündlichen oder demyelinisierenden Krankheiten des Hirns und seiner Hüllen, des Rückenmarks und der Nervenwurzeln
- Blutungen in den Subarachnoidalraum Meningosis carcinomatosa und sarcomatosa
- Laboruntersuchung des Liquors
Normaler Liquor ist wasserklar. Trüber Liquor weist auf eine Meningitis hin, blutiger und xanthochromer Liquor auf eine Blutung in den Subarachnoidalraum.
Selektive Untersuchungen
- Immunglobuline
- IgG-Albumin-Index
- oligoklonale Banden
- spezifische IgG-, IgA- und IgM-Bestimmungen gegen Borrelien, Parasiten und Viren
- Kulturen
- Bakterien, Pilze, Viren, Mykobakterien
- Gram- und Ziehl-Neelsen-Färbung, Tuschepräparat
- VDRL und FTA-Test für Syphilis
- zytologische Untersuchungen für maligne Zellen
- DNA-Amplifikation (Polymerase- Chain- Reaktionen) bei Verdacht auf Tuberkulose und virale Krankheiten
- Cystatin C bei Amyloidangiopathie
- Antineuronale Antikörper bei Verdacht auf paraneoplastsiche Syndrom