Hirngefäßerkrankungen
Zu den zerebrovaskulären (hirnversorgende Gefäße) Erkrankungen sind alle Erkrankungen zu zählen, die auf eine pathologische Gefäßveränderung des zentralen Nervensystems, sei es der Arterien oder Venen, zurückgeführt werden können. Es handelt sich dabei um Wandveränderungen der hirnversorgenden Gefäße. Dazu gehören z.B. die Aneurysmen, Angiome, Cavernome, Fisteln und andere
Anatomie und Physiologie
Wenngleich das Gehirn nur 2% des Körpergewichtes ausmacht, bedarf es 20% des im Kreislauf zirkulierenden Sauerstoffs. Es reagiert daher auf einen Sauerstoffmangel besonders empfindlich. So kommt es in großer Höhe unter dem abnehmendem Sauerstoffgehalt zu Kopfschmerzen, Halluzinationen, Bewußtseinsstörungen oder auch neurologischen Ausfallerscheinungen mit Sprachstörungen, Lähmungen an Armen und Beinen. Das zirkulierende Blut- und Sauerstoffvolumen reicht hier nicht mehr aus. Bei Wiederzufuhr von Sauerstoff ist eine vollständige Erholung möglich. Wird das Gehirn über einen Zeitraum von drei Minuten nicht mit Sauerstoff versorgt, kann es zu irreversiblen Nervenzellschäden kommen.
Apoplex (Schlaganfall)
Beim Schlaganfall tritt ein akuter Sauerstoffmangel durch eine verminderte oder gar unterbrochene Blutzufuhr auf. Dieses kann durch einen Arterienverschluß (Embolie) oder auch durch eine Blutung, die zu einer unzureichenden Versorgung der dahinterliegenden Gefäßabschnitte führt, verursacht sein.
Risikofaktoren für einen Schlaganfall
Bekannte Faktoren, die eine Gefäßerkrankung begünstigen, sind ein arterieller Hypertonus, Nikotinabusus, Übergewicht, Diabetes mellitus, hohes Lebensalter und ein hoher Blutcholesterin- und fettwert. Sie führen zu einer Arteriosklerose, einer Verhärtung der Gefäßwände, die durch kleine Gefäßwandschäden und Bindegewebsreaktionen bedingt ist. Durch weitere Anlagerungen kommt es zu einer Verengung (Stenose) des Gefäßes. Blutgerinnsel können sich hier sammeln oder auch in die weiteren Gefäßabschnitte mit der Folge eines Gefäßverschlusses fortgespült werden.
Klinische Symptomatik
Vorübergehende Seh- oder Sprachstörungen, Lähmungen oder Gefühlsstörungen, Schmerzen im Bereich des Halses oder auch Migräne-ähnliche Kopfschmerzen können einem Schlaganfall vorangehen und für eine Verengung der Halsgefäße oder einen Verschluß der Hirngefäße sprechen. Im Falle schwerwiegender Symptome, zum Beispiel begleitende Bewußtseinstörung und Lähmungserscheinungen, ist ein Gefäßverschluß oder eine Blutung zu vermuten. Eine sofortige Abklärung im nächstgelegenen Krankenhaus ist daher notwendig.